Psychische Beschwerden, die das Leben einschränken und erschweren können, wie Ängste, Depressionen, Reizbarkeit, müssen ihre Ursache nicht unbedingt im Leben der Betroffenen haben – sie können vererbt sein.
Wie kann es sein, dass ein junger Mensch wiederkehrende Albträume mit detaillierten Bildern aus den Schützengräben des zweiten Weltkrieges hat? Warum zucken Urenkel von Auschwitzinsassen immer noch zusammen, wenn sie eine scharfe Kommandostimme hören?
Und wir kennen auch weniger spektakuläre Beispiele:
Neigung zu Depressivität, Ängsten etc, für die im eigenen Leben partout keine Ursachen zu finden sind; vielleicht erkennen wir aber, dass schon über Generationen in der Familie darunter gelitten wurde.
Auch wenn es noch keine vollständige Erklärung der Übertragungswege gibt, wissen wir doch um bestimmende Faktoren, die an der Vererbung von Traumatisierung Anteil haben.
Und diese Erfahrungen macht der Embryo eventuell schon, bevor das Gehirn anfängt zu entstehen - der Stress wird quasi in die Körperzellen eingeprägt. Das macht es uns oft so schwer, das in uns ablaufende Geschehen mit dem Verstand zu greifen.
Nicht die Gene direkt werden in diesem Prozess verändert, wohl aber bestimmte Ablagerungen, die ‚Gen-Schalter‘, die die Aktivität des Erbguts steuern.
Die gute Nachricht: Dieser Prozess ist nicht endgültig, sondern reversibel.
Mit Somatic Experiencing® und EMDR steuern wir diesen Prozess auf der Ebene des Nervensystems an. Wir arbeiten mit den vererbten Themen wie mit anderen Traumatisierungen auch: Wir bringen zu Ende, was feststeckt.
Und unter Umständen erlösen wir damit Themen, die über unser persönliches Leiden hinaus schon viele Generationen vor uns belastet haben.