Anfang des 20. Jahrhunderts änderte sich u.a. durch Entwicklungen in der Waffentechnik die Kriegsführung und damit die Massivität der Erlebnisse, denen Soldaten ausgesetzt waren: Stellungs- und
Schützengrabenkrieg, die Perfektionierung von Bomben, Granaten, Maschinengewehren, chemischen und biologischen Kampfstoffen.
In Folge wurden nach dem 1. Weltkrieg erstmals traumatische Störungen bei heimkehrenden Soldaten dokumentiert: die ‚Kriegszitterer‘, deren Körper - damals noch unerklärlich - zitterten und sich schüttelten.
Mittlerweile wissen wir, dass es sich hier um eine typische, natürliche Reaktion auf traumatischen Stress handelt.
Heutzutage machen uns insbesondere die Auslandseinsätze der Bundeswehr die Dringlichkeit der qualifizierten Begleitung von Soldat*innen deutlich; sie sind im Einsatz besonderen Belastungen ausgesetzt:
Die ganze Bandbreite von Traumafolgereaktionen kann, z.T. auch zeitversetzt, länger nach dem Ereignis, auftreten:
Soldat*innen werden darin geschult, auch in Extremsituationen aus eigener Kraft handlungsfähig zu bleiben.
Die Idee, allein zurechtkommen zu müssen ist im Fall einer traumatischen Reaktion aber kontraproduktiv.
Extreme Erfahrungen auf eine angemessene Weise zu verarbeiten ist zentral, um wieder Leistungsfähigkeit und Lebensfreude gewinnen zu können – und dabei kann professionelle Unterstützung hilfreich sein.
Im Gegensatz zu der überflutenden Heftigkeit der Erlebnisse schlagen Somatic Experiencing und EMDR einen Weg ein, der die individuellen Fähigkeiten und das je eigene Tempo der Psyche erkundet und hilfreich zur Lösung der blockierten Energie einsetzt.