Gerät das Leben durch traumatisches Erleben ins Wanken, wirkt sich dies allzu oft auf unsere Essgewohnheiten aus.
Die Ernährung, eigentlich selbstverständliche Grundfunktion unseres Daseins, rückt oft übermäßig in den Fokus, unter Umständen so, dass wir unser ganzes Leben darum herum organisieren.
Essstörungen zeigen sich in verschiedenen Gewändern, gemein ist ihnen allen, dass das "Normale" verloren geht.
Kalorienzählen wird zur Obsession, zwanghaftes Dünnsein-Müssen, fatale Fehleinschätzung der eigenen Körperwahrnehmung - man fühlt sich ständig zu korpulent; häufig verbunden mit dem unbewussten
Wunsch,
a.) einen mädchenhaften Körper zu behalten oder
b.) z.B. nach sexuellem Missbrauch keine Weiblichkeit / Fruchtbarkeit auszustrahlen – denn bei Untergewicht setzt oft der weibliche Zyklus aus.
Die Betroffenen sind oft normalgewichtig, haben aber panische Angst vor Gewichtszunahme. Essattacken wird z.B. künstlich herbeigeführtes Erbrechen oder die Verwendung von Abführmitteln
entgegengesetzt, exzessive sportliche Betätigung soll Gewichtszunahme entgegenwirken.
Auch hier kommt es zu Gier- und Essattacken mit Verlust der Kontrolle über die Menge aufgenommener Nahrung.
Anders als bei der der Bulimie fehlen die willentlich ergriffenen Gegenmaßnahmen, so dass Betroffene oft übergewichtig sind.
Insbesondere wenn sie lange anhalten, wirken Essstörungen sich gravierend auf die Gesundheit aus:
Essstörungen gehören zu den schweren Krankheitsbildern und bedürfen dringend der Behandlung.
Wie alle Traumafolgestörungen sind auch sie kein "Urteil für die Ewigkeit", sondern können gelöst und geheilt werden.